Herausforderung im Weingarten - Freude im Glas
Die Neuner-Legende lebt weiter! Die Glückszahl der österreichischen Weinwelt scheint die Neun zu sein, „Neuner-Jahrgänge“ fielen auffallend oft besonders gut aus.
Die Hitze gemeistert! Die früheste Weinlese der weinbaulichen Neuzeit.
Erfreuliches Ergebnis trotz schwierigen Wetters.
Ein Weinjahr als Achterbahnfahrt: So wird 2016 den österreichischen Winzern und Weinfreunden wohl in Erinnerung bleiben. Am Ende stehen gute bis großartige Qualitäten in Weiß, Rot und Süß teils sehr geringen Mengen gegenüber.
Nach einem schwierigen 2014er- Weinjahr hat uns der Wettergott mit 2015 ein Ausnahmejahr bezüglich Reife und Gesundheit der Trauben beschenkt. Sehr trinkfreudig und gehaltvoll zeigen sich die ersten 2015er.
Schwierige Witterungsverhältnisse, viel Niederschlag und wenig Sonnenstunden erforderten von Österreichs Winzern heuer besonders viel Sorgfalt und erhöhten Arbeitsaufwand im Weingarten um gesunde und reife Trauben zu ernten.
Der Wetterverlauf 2013 – später Austrieb und Verrieselung.
Dramatischer Auftakt!
Ein entspannter Jahrgang für den Winzer.
Kleinste Ernte seit Jahrzehnten. Nach der ohnehin kleinen Erntemenge von 2009 waren kaum mehr Lagerreserven vorhanden.
2020 dürfte als Weinjahr der Gegensätze in die Annalen eingehen: Auf Sonne folgte Regen, auf Wärme Kälte. In Kombination mit den spezifischen Gegebenheiten der Gebiete verlangte dies viel Fingerspitzengefühl und Geduld der Winzer. Dafür wurden sie belohnt: Zu erwarten sind animierend frische Weiße, fein ausgewogene Rote und manche süße Rarität.
Trotz unterschiedlicher Jahrgangsverläufe in den einzelnen Weinbaugebieten zeichnen sich frische, aromatische, eher leichte Weißweine mit lebendiger Struktur ab – ein klassisch „österreichischer“ Jahrgang eben. Bei den Rotweinen ergibt sich ein differenziertes Bild, wobei hohe physiologische Traubenreife in einigen Rotweinhochburgen auf sehr gute Qualitäten bei moderatem Alkoholgehalt hoffen lässt.
WITTERUNGSVERLAUF MIT VIELEN RICHTUNGSWECHSELN
Nach einem trockenen Winter, der seinem Namen kaum gerecht wurde, kam es gebietsweise zu einem etwas verzögerten Austrieb. Ein sehr warmer und sonniger April beschleunigte die Entwicklung nicht allzu sehr, da er von extremer Trockenheit begleitet war, die vielerorts wochenlang anhielt. Einige Frostnächte führten in ungünstigen Lagen zu Schäden, die aber insgesamt gesehen unerheblich waren. Im Mai fielen Niederschläge in geballter Form, und auch der Juni war sehr feucht und wechselhaft. Die Blüte erfolgte zu einem durchschnittlichen Zeitpunkt und verlief im Wesentlichen unproblematisch, auch wenn es da und dort bei einzelnen Rebsorten Verrieselungen gab.
Es folgte ein Sommer „wie anno dazumal“, in dem einander sonnige und regnerische Phasen abwechselten; längere Hitzewellen blieben ebenso aus wie hohe Spitzentemperaturen. Allerdings führten die häufigen Niederschläge zu starkem Pflanzenwachstum und Krankheitsdruck. Sorgfältige Laubarbeit und eine gute Belüftung der Traubenzone waren daher wichtig, um der Ausbreitung von Pilzkrankheiten entgegenzuwirken. Bis Mitte August sah es in den Weingärten sehr gut aus. In einigen Gebieten kam es dann jedoch zu lokalen Hagelunwettern, die etwa in Bereichen der Wachau, des Kremstals und des Traisentals zu schlimmen Schäden führten; aber auch einige burgenländische und steirische Weinbauorte waren betroffen.
Der September hatte ebenfalls zwei Gesichter: Einerseits verzeichnete er so viele Sonnenstunden wie ein Sommermonat und entsprechend hohe Tagestemperaturen, andererseits kam es gegen Monatsende in vielen Gebieten zu andauerndem Starkregen mit rekordverdächtigen Niederschlagsmengen. Aufgrund dieser feuchtwarmen Witterung hatten die Winzer alle Hände voll zu tun, um die Gesundheit der Trauben zu erhalten. Relativ niedrige Nachttemperaturen wirkten sich positiv auf die Aromenbildung und Säurestruktur aus.
Ende September begann bei uns die Hauptlese, welche s sich bei wechselhaften Bedingungen bis Ende Oktober zog. Eine genaue Selektion und somit ein kostenintensiver Ernteeinsatz waren erforderlich.
Die Glückszahl der österreichischen Weinwelt scheint die Neun zu sein, „Neuner-Jahrgänge“ fielen auffallend oft besonders gut aus. Diese legendäre Serie setzt 2019 nun fort: Trotz Hitze und Trockenheit zeigen die Weißweine animierende Frische und die Rotweine hervorragenden Tiefgang.
Auf den warmen und niederschlagsarmen Winter 2019, der kaum seinen Namen verdiente, folgte ein wechselhafter Frühling: Der April war erneut sehr warm, während der kälteste Mai seit 1991 viel Regen mit sich brachte und die Entwicklung der Reben bremste; Spätfröste blieben zum Glück überall aus. In der Nachbetrachtung war diese feuchte Periode zweifellos ein Glücksfall, denn sie trug entscheidend dazu bei, dass die Rebkulturen die heißen Sommermonate unbeschadet überstanden. Letzten Endes trug sie auch zu einer merklich anderen Aromatik als im Vorjahr bei, in dem dieses „Wasserreservoir“ nicht vorhanden war. Die Rebblüte setzte zu einem üblichen Zeitpunkt ein und verlief bei günstiger Witterung, sodass sich Ausfälle durch Verrieseln in engen Grenzen hielten.
Der Sommer begann bereits mit dem wärmsten und trockensten Juni seit Beginn der Messungen und setzte sich mit einem beinahe ebenso heißen Juli und August fort, wobei die Hitzewellen nicht so extrem waren wie 2017 und 2018; Hagelschäden waren nicht zu beklagen.
Ab Ende August setzte eine kühlere Periode ein, die vor allem auch angenehm kühle Nachttemperaturen mit sich brachte, welche ebenfalls positive Auswirkungen auf Fruchtaromen und Säurestruktur der Weine hatten. Der Herbst verlief sehr mild und ausgeglichen, sodass die Hauptlese planmäßig und ohne Hektik erfolgen konnte, zumal auch längere Regenfälle ausblieben. Das Traubengut war in allen Weinbaugebieten vollreif und in perfektem Gesundheitszustand, da aufgrund der vorangegangenen hohen Temperaturen und Trockenheit kaum Pilzinfektionen bzw. Fäulnisdruck aufgetreten waren.
Nach einem warmen Jänner waren Februar und März sehr kühl, was einen späten Austrieb der Reben zur Folge hatte. Nicht zuletzt deshalb blieben die in den Vorjahren aufgetretenen Spätfrostschäden diesmal glücklicherweise aus. Das zweitwärmste Frühjahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen führte bereits Mitte bis Ende Mai zu einer enorm frühen Blüte. Dieser früh erworbene Vegetationsvorsprung blieb über den gesamten heißen Sommer erhalten. Abgesehen von einigen wenigen Schauern im Juni und Gewittern Mitte Juli verlief der Sommer auch sehr trocken. Ebendiese Trockenheit und Hitzeperioden führten vor allem in Terrassenlagen und Jungweingärten, welche nicht bewässert werden konnten, zu einer erheblichen Stressbelastung.
Dieser Witterungsverlauf führte in der Folge auch zur frühesten Lese seit Menschengedenken: So wurde im Burgenland der erste Qualitätswein schon am 2. August zur Prüfnummer eingereicht. Gleich zu Beginn des meteorologischen Herbstes hatten zahlreiche österreichische Weinbaugebiete relativ ergiebige Niederschläge zu verzeichnen, die den Winzern insbesondere entlang der Donau und in der Steiermark Sorgen bereiteten. Glücklicherweise verliefen der restliche September und der Oktober zum Großteil mild und sonnig, sodass die Lese zügig voranschreiten konnte. Manche Winzer entschieden sich angesichts der Temperaturen und des zuvor erwähnten September-Regens für eine sehr frühzeitige Ernte, während andere Produzenten noch zuwarteten und einen späteren Lesetermin bevorzugten. In beiden Fällen musste jedoch dort, wo frühzeitig Botrytis entstanden war, penibel selektioniert werden, was etwa in vielen niederösterreichischen Riesling-Lagen zu deutlichen Ernteeinbußen führte.
Weißweine 2018: reif und charakteristisch.
Generell betrachtet besitzen die 2018er-Weißweine hohe Reife, die Erntemenge liegt insgesamt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Die Mostgewichte bewegen sich etwa im gleichen Bereich wie 2017 oder liegen sogar ein wenig darüber, auch sonst sind gewisse Parallelen zum Vorjahr oder auch zum ähnlich gearteten Jahrgang 2015 nicht zu übersehen. Bereits jetzt kann erfreulicherweise prognostiziert werden, dass die großen Weißweine trotz der ungewöhnlichen warmen Jahreshälfte keinen „Hitzecharakter“ besitzen werden. Nach den Erfahrungen vergangener Extremjahre konnten Österreichs Top-Winzer durch sorgfältige Weingartenarbeit den gefürchteten Sonnenbrand und daraus resultierende Gerbstoff-Belastungen hintanhalten. Die Säurewerte liegen grundsätzlich etwas unter 2017, was aber weder bei den Grünen Veltlinern noch bei den Rieslingen sensorisch stark wahrnehmbar wäre. In beiden Sortengruppen wird es zweifellos Gewächse geben, die das Niveau des Vorjahres erreichen und in puncto Sortentypizität und Aromenspiel keine Wünsche übriglassen.
Im Gegensatz zu den meisten großen Weinnationen Europas, die die niedrigste Weinproduktion seit vielen Jahren zu beklagen hatten, konnte Österreich 2017 eine Lese einfahren, die mit 2,5 Mio. hl rund 25 % über dem fünfjährigen Durchschnitt liegt. Noch erfreulicher ist freilich die exzellente Güte des aktuellen Jahrgangs. Somit ist eingetreten, was einander in den letzten Weinjahren auszuschließen schien: ausgezeichnete Qualität bei guter Menge.
Dieses überaus positive Resümee war nach einigen Wetterkapriolen, die der österreichischen Winzerschaft alles abverlangten, nicht unbedingt zu erwarten. Dem kältesten Jänner der letzten 30 Jahre folgte der wärmste März seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen. Eine sehr frühzeitige Rebblüte war die Folge. Mit dem verheerenden Spätfrost 2016 noch in Erinnerung, kam es auch 2017 zu einem kräftigen Wintereinbruch im April und teilweise im Mai. Diese Kälteperioden hielten aber glücklicherweise nicht lange an. Zudem hatten die österreichischen Weinbauern rechtzeitig alle denkbaren Gegenmaßnahmen ergriffen, sodass es diesmal kaum zu Frostschäden kam.
Nach einem wechselhaften Mai setzte bereits im Juni die erste Hitzewelle ein, der im Juli und August vier weitere fast nahtlos folgten. Vom südlichen Burgenland bis ins Weinviertel kämpfte man mit einer lang andauernden Trockenheit. Vor allem die Junganlagen und Terrassenweingärten, die nicht bewässert werden konnten, waren erheblich betroffen. Daraus resultierten schließlich streckenweise Ernteeinbußen, die beispielsweise im Weinviertel sogar ein Minus im Vergleich zu einer Durchschnittsernte mit sich brachten.
Im September drehte allerdings das Wetter, der Monat verlief recht kühl und feucht und brachte sogar eine regenreiche Woche mit sich, die die Winzer anfangs verstimmte. Ebendieser Niederschlag und die kühlen Nachttemperaturen des Septembers und Oktobers trugen aber wesentlich zum hohen Niveau und der guten Quantität des Jahrgangs 2017 bei. Unter diesen Voraussetzungen begann die Hauptlese um zwei Wochen früher als üblich und wurde während der nächsten fünf Wochen bei ausgesprochen schönem Herbstwetter fortgesetzt. Der richtige Erntezeitpunkt konnte ohne Hast gewählt werden, wodurch sehr reife, völlig gesunde Trauben ihren Weg in die Keller fanden.
Nach einem trockenen und warmen Winter kam es in vielen Weinbaugebieten zu einem sehr frühen Austrieb der Reben. Ein massiver Kälteeinbruch in der letzten Aprilwoche führte in Folge zu schlimmen Frostschäden, wobei die ungewöhnliche Großwetterlage dazu führte, dass auch höher gelegene Rieden geschädigt wurden. Besonders betroffen waren die gesamte Steiermark, im Burgenland die Weinbaugebiete Neusiedlersee und Eisenberg sowie in Niederösterreich Carnuntum, die Thermenregion und der westliche Abschnitt der Wachau rund um Spitz. Kaum Frostschäden gab es hingegen in Wien und den übrigen Gebieten Niederösterreichs, in denen durch überdurchschnittliche Erntemengen der österreichische Durchschnitt angehoben werden konnte.
Nach einem relativ feuchten Frühjahr war auch der Sommer sehr niederschlagsreich, längere Hitzewellen blieben aus. Viele Regentage brachten erheblichen Schädlingsdruck sowie Peronospora und Oidium mit sich. In der letzten Augustwoche aber wendete sich das Geschehen, und eine sonnige, stabile Wetterperiode setzte ein, die im Wesentlichen während der ganzen Hauptlese anhielt. Auch wenn sich da und dort etwas Botrytis zeigte, konnte der Erntezeitpunkt doch zumeist sorgfältig gewählt werden.
Nach einem schwierigen 2014er-Weinjahr ist der Wein mit guter Winterfeuchte und einem schönen Frühjahr optimistisch in die neue Vegetationsphase gestartet. Gebietsweise gab es nach einer erfolgversprechenden Blüte noch einige Niederschläge, ehe die Weingärten mit einem heißen und trockenen Sommer konfrontiert wurden. Trockenheit und lange Hitzeperioden mit Temperaturen weit jenseits der 30Grad-Marke brachten vor allem Weingärten auf seichtgründigen Böden und Junganlagen an ihre Belastungsgrenze. Bewässerungsanlagen, wo vorhanden, waren im Dauereinsatz und die Winzer setzten weinbautechnische Maßnahmen, um dem Trockenstress gegenzusteuern. So wurdenspeziell bei Junganlagen vielfach Trauben geschnitten, um die Rebstöcke vital zu erhalten. Mitte August kam dann der lang ersehnte Regen, für die meisten Gebiete in ausreichendem Maße. Die Weingärten, die sich bis dahin oft nur wenig entwickelt hatten, konnten dann wirklich durchstarten und die durchwegs gesunden Trauben in der Entwicklung vorantreiben. Die längere Hitzeperiode konnte für den Reifefortschritt der Trauben optimal genützt werden, wobei sich die mittlerweile etwas kühleren Nächte auf die Aromaausbildung sehr positiv auswirken.
Die Erntemenge wird erneut deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegen, jedoch dürfen wir uns mit dem österreichischen Weinjahrgang 2014 auf frische, sehr fruchtige und angenehm trinkbare Weine freuen.
Der Wettergott war in diesem Jahr den österreichischen Winzern nicht sehr zugetan. Die optimistischen Aussichten durch einen milden Winter und ein warmes Frühjahr wurden durch geringe Winterfeuchte und teilweise starke Trockenheit bis April etwas getrübt. Danach holten die Niederschläge auf – mit dem nassesten Mai seit 1820 der auch kühler als im langjährigen Durchschnitt war. Dennoch führten der warme Jahresbeginn und ein gutes Blütewetter zu einem Vegetationsvorsprung. Nach einer Hitzewelle Anfang Juni gab es dann aber einen Sommer mit weniger Sonne und sehr vielen Niederschlägen, die den Vorsprung wieder schwinden ließen. Die Hoffnungen auf gutes Lesewetter im September wurden sehr enttäuscht. Die vielen Niederschläge bedeuteten vielmehr erhöhten Fäulnisdruck und wesentlich mehr Arbeitsstunden im Weingarten, um in mehreren Lesedurchgängen eine Selektion der Trauben je nach Gesundheitszustand vorzunehmen. Dem entsprechend war heuer auch im Keller höchste Aufmerksamkeit und Fachkenntnis gefordert. Der Erfolg: ein sehr fruchtig - frischer und leicht zu trinkender Jahrgang erwartet uns! Einziger Wermutstropfen: Auch die Erntemenge 2014 - mit per Ende Oktober geschätzten 2,14 Mio. Hektolitern - wird erneut weit unter dem zehnjährigen Durchschnitt liegen.
Der Winter mit anhaltender, aber moderater Kälte und guter Feuchtigkeitsversorgung sorgte für einen späteren Austrieb als im Jahr 2012. Erfreulicherweise blieben den Winzern nennenswerte Frostschäden erspart, dennoch wirkten sich da und dort die Nachwirkungen der letztjährigen Fröste ertragsmindernd aus. Wenn man den langjährigen Durchschnitt betrachtet, entspricht die um ca. zwei Wochen spätere Blüte einem „normalen“ Blütezeitpunkt. Leider war die Witterung zu diesem Zeitpunkt im Juni sehr ungünstig, auf eine Hitzewelle folgte nasskaltes Wetter, was zu sehr schlechter Befruchtung und Verrieselung vor allem bei der Hauptsorte Grüner Veltliner führte. Insbesondere entlang der Donau waren die Wachau, Kremstal, Kamptal, aber auch Gebiete wie das Pulkautal und das nördliche Weinviertel betroffen, was sich auf die Erntemenge negativ auswirken sollte.
Sommerhitze und Trockenheit.
Der Sommer 2013 zählt zu den fünf heißesten des letzten Jahrhunderts. Die lang anhaltende Trockenheit hemmte den Reifefortschritt, da die Rebe unter sehr heißen Bedingungen ihre Assimilationsleistung stark reduziert. Junge Weingärten und Anlagen mit schlechter Wasserversorgung hatten teilweise große Probleme. Gerade noch rechtzeitig setzten Ende August Niederschläge ein, womit der Zuckergradationsanstieg endlich – wenn auch nur mit verringertem Tempo - weiterging. Erfreulicherweise gab es weniger Hagelschäden als letztes Jahr. Dennoch waren heuer rund 2500 ha vor allem in Niederösterreich und Burgenland betroffen, was einen Schaden von ca. fünf Mio. € bedeutet.
Die Leseentscheidung als Nervensache.
Nach dem Einsetzen der Septemberniederschläge mussten Österreichs Winzer entscheiden, ob doch eher früher gelesen – und damit ein Aufplatzen der durch die Trockenheit sehr kompakten Trauben verhindert wird – oder ob ein höherer Gradationsanstieg abgewartet werden soll. Beides war heuer sowohl von der sorgfältigen Weingartenarbeit als auch von der Entscheidung des Winzers abhängig, sich auf das Wetterrisiko einzulassen.
Letztendlich gab es nur einen langsamen Reifeanstieg, aber der kühle Oktoberbeginn sorgte für eine weitgehende Erhaltung der Traubengesundheit. Die warm-feuchte neblige Witterung Ende Oktober begünstigte die Botrytisbildung, sodass einiges an Prädikatsweinen gelesen werden konnte.
„Der Jahrgang 2013 wird uns in Rot und Weiß sowohl dichte und große Weine bringen, die uns in 20 Jahren noch Freude bereiten, als auch säurekräftige, knackige Tropfen, die uns in der Jugend fordern. Besonders freue ich mich auf ein hervorragendes Süßweinjahr 2013“, kommentiert Willi Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing, das Weinjahr 2013.
Nach einem an sich ruhigen und warmen Frühlingsbeginn, der zu einem frühen Austrieb der Reben führte, ereignete sich in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai 2012 ein seltenes Natur-phänomen in Gestalt eines Spätfrost-Keils der sich von Norden über die niederösterreichi-schen Weinbaugebiete schob und vor allem im Pulkautal, aber auch in den Gebieten Kamptal und Kremstal und Traisental für verheerende Frostschäden und Ernteeinbußen sorgte. Der weitere Frühling verlief dann wieder sehr ruhig und sonnig, wobei die ersten Temperaturspitzen mit bis zu 38 Grad bereits in der letzten Juniwoche auftraten. Im Juli gab es eine rund zehn Tage andauernde kühle Periode, die zum Teil auch überraschend hohe Regenmengen brachte. Da sich das Wetter aber bald wieder zum Positiven wandelte und vor allem der August überaus heiß und trocken verlief, hatte dies einen wahrhaft segensreichen Wasserspeicher-Effekt für die durstigen Reben. Das trockene Wetter hielt in der Folge bis zum Abschluss der Haupternte Mitte Oktober an und wurde erst durch den plötzlichen Kälteeinbruch rund um den österreichischen Staatsfeiertag am 26. Oktober abgelöst. Zu diesem Zeitpunkt war die Lese jedoch zum allergrößten Teil bereits abgeschlossen.
Schöne Reife und feines Fruchtspiel bei Weiß und Süß.
Die Parameter der Inhaltsstoffe liegen für die Weißweine ähnlich wie im Vorgängerjahr, allerdings hat die gute Wasserversorgung im Juli und merklich kühlere Nachttemperaturen im September zu kompakteren und strukturierteren Weißweinqualitäten geführt. Der Alkoholgehalt liegt vergleichbar hoch wie im Vorjahr, die Säurewerte sind – wie wohl ebenfalls eher am unteren Limit – doch geringfügig höher. Dies kommt vor allem den leichteren Weißweinen, wie so manchen Grünen Veltlinern in Niederösterreich oder dem steirischen Welschrieslingen, aber auch Bukettsorten, wie dem Gelben Muskateller zugute, die sich durch feines, zartgliedriges Fruchtspiel und klare Konturen auszeichnen.
Speziell dem Grünen Veltliner können für alle Gewichtsklassen sehr gute bis ausgezeichnete Ergebnisse bereits vorhergesagt werden; etwas zurückhaltend und verschlossen geben sich im Spätwinter hingegen noch so manche Rieslinge, doch ist aufgrund der guten Voraussetzungen auch für sie eine sehr positive Entwicklung zu erwarten.
Nachdem der Keller nach der Lese 2010 nicht wirklich gefüllt werden konnte, freuen wir uns sehr, dass die Mengen 2011 wieder passen und das Weinjahr insgesamt ein nervenschonendes war. Im Frühjahr, Anfang Mai, hat der Frost unser Weingut größtenteils verschont. Somit haben wir das erste Jahresviertel gut überstanden. Der Sommer war aufgrund regelmäßiger Gewitter Gott sei Dank nicht ganz so extrem trocken. Insgesamt muss man ihn wohl als durchwachsen bezeichnen, was für den Weißwein aber durchaus positiv ist, weil die Aromatik dadurch besonders fein wird. Tja, und der Herbst, was soll man da sagen? „Golden“ ist noch untertrieben! Während der gesamten Lese hatten wir einen einzigen Regentag, wir konnten die Trauben diesmal also wirklich ernten, wenn sie „am Punkt“ waren. Eine wahre Freude!
Die Weine 2011:
So sind auch die Weine des Jahrgangs 2011, eine wahre Freude. Präzise wie gewohnt, mit satter, klarer Frucht und perfekter Säure. Und verglichen mit 2010 mit etwas „mehr Fleisch auf den Knochen“. Die Erste-Lagen-Weine vom Gaisberg, Heiligenstein und Renner sind grandios, die Kraft und Intensität der reifen Trauben harmonieren wunderbar mit der Eleganz, die von den Böden kommt. Alles in allem ist 2011 sicher ein ganz besonders guter Jahrgang und damit ein schöner Start ins neue Wein-Jahrzehnt.
Nach der ohnehin kleinen Erntemenge von 2009 waren kaum mehr Lagerreserven vorhanden. Umso eklatanter werden sich die Ernteausfälle, die in Niederösterreich auf rund 30 Prozent geschätzt werden, auf den in- und ausländischen Weinmarkt auswirken.
Aber alles der Reihe nach: Nach einem schier endlosen Winter folgte nahezu übergangslos ein erfreulich sonniger April. Damit hatte aber der Frühling schon sein Pulver verschossen, denn der nasskalte, quasi ohne Sonnentage auskommende Mai und der Juni, der Rekordniederschläge mit sich brachte, sind nicht wirklich als optimale Witterung zu bezeichnete Jahreszeit einzureihen gewesen. Dem kalten und regnerischen Blütewetter entsprechend, entwickelte sich im Allgemeinen ein recht bescheidener Fruchtansatz, wobei auch auf die durch den harten Winter zu verzeichnenden Frostschäden, nicht zu vergessen ist.
Der kurze Pseudosommer ereignete sich in drei brütend heißen, schwülen Juliwochen, die aber bald von einem wechselhaften, ja regnerischen August und September abgelöst wurden. Keine Rede vom Altweibersommer, denn auch im Oktober wechselten Nebelfelder und Regengüsse ab –, wenn es auch genügend Zeitfenster gab, um das Traubengut einigermaßen gesund einzubringen.
Auf der einen Seite hat die verzögerte Reife dazu geführt, dass erst gegen Ende Oktober und im November gelesen wurde; auf der anderen Seite hat das kühle Wetter vor der Haupternte dazu geführt, dass nahezu keine nennenswerten Botrytis-Infektionen aufgetreten sind, sodass sowohl der ohnehin in dieser Hinsicht anspruchslose Grüne Veltliner und der sowieso spät reifende Riesling überwiegend in gesundem Zustand gelesen werden konnten. Der wesentliche Faktor für die dann doch relativ erfreulichen Resultate waren allerdings der geringe Ansatz und die verrieselten Trauben, die per se für ein überraschend gesundes Lesegut gesorgt haben.
Markant sind allerdings die Säurewerte, die sich mit dem 1996er und 1980er, allenfalls auch mit 1984 und 1987 durchaus vergleichen lassen, sodass auch Topwinzer wieder die Lehrbücher zur Hand nehmen mussten, um eine entsprechende Entsäuerung einzuleiten. Nicht nötig sollte eine derartige Maßnahme für die meisten Veltliner sein, die etwa Kabinettreife und mehr erreicht haben, für Chardonnay oder Riesling ist’s allerdings generell nicht ohne Entsäuerungsmaßnahmen abgangen. Abgesehen von der rasanten Säure verfügen die Weine aber auch über einiges Rückgrat und vielfach über eine tiefe, sortenspezifische Frucht, welche die Einordnung von Herkunftsgebiet und Rebsorte relativ einfach machen dürfte.
Inwieweit sich in diesen zuckerfreier Extrakt mit Fruchttiefe und rassiger Säure vermählen lässt, wird die Zukunft zeigen.